Die Gen Z – also die Generation der zwischen ca. 1997 und 2012 Geborenen – wird oft mit Klischees belegt: zu digital, zu empfindlich, zu schnell gelangweilt. Doch mein persönlicher Eindruck ist ein ganz anderer. Immer wieder treffe ich auf junge Erwachsene, die mich durch ihre Reife, Offenheit und ihr Interesse beeindrucken.
Vor kurzem durfte ich eine besonders inspirierende Begegnung erleben: Eine 17-jährige zukünftige Maturantin kam zu mir, um mich für ihre Maturaarbeit zu interviewen. Das Thema? Nicht etwa etwas Alltägliches, sondern: „Lebenspartner von Extrembergsteigern“. Schon allein diese Wahl zeigt, wie tiefgründig und ungewöhnlich der Blick dieser Generation sein kann.
Ein Interview, das im Gedächtnis bleibt
Noch bevor wir uns persönlich trafen, schickte sie mir einen detaillierten Fragenkatalog zu. Darin: präzise, psychologisch feinfühlige Fragen wie „Wie fühlt es sich an, mit jemandem eine Beziehung einzugehen, der täglich sein Leben aufs Spiel setzt?“ oder „Wie geht man damit um, wenn der Partner die Berge vor der Beziehung priorisiert?“.
Schon beim Lesen war ich beeindruckt – das war kein oberflächliches „Fragenstellen“, sondern eine durchdachte, umsichtige Vorbereitung.
Als sie dann bei mir stand, konnte ich kaum glauben, dass ich einer 17-Jährigen gegenübersass. Wortgewandt, freundlich, offen, tief interessiert an psychologischen Zusammenhängen und der Frage, wie Beziehungen funktionieren – all das gepaart mit einer bemerkenswerten Reife.

Die Gen Z – reif und reflektiert
Ich selbst bin Mutter von zwei Kindern aus der Gen Z (Jahrgang 2002 und 2005) und habe daher regelmässig Kontakt mit jungen Erwachsenen dieser Altersgruppe. Immer wieder erlebe ich spannende, weltbilderweiternde und inspirierende Gespräche.
Natürlich ist nicht jede*r aus dieser Generation automatisch tiefgründig oder reflektiert – doch der Anteil, den ich so wahrnehme, ist überraschend gross. Viele sind sich früh bewusst, was sie erreichen wollen, setzen klare Ziele und arbeiten diszipliniert daran.
Die Kehrseite der Medaille
So positiv diese Eigenschaften auch sind, frage ich mich manchmal, ob sich dahinter nicht auch ein gewisser Verzicht verbirgt. Denn Weitsicht, Pflichtbewusstsein und Selbstdisziplin sind großartig – aber kosten sie auch ein Stück unbeschwerte Jugend?
Der Drang, alles zu optimieren, erfolgreich zu sein und das Leben zu „managen“, könnte manchmal die intuitive Lebendigkeit einschränken. Einfach mal treiben lassen, etwas aus reiner Lust und Neugier tun – das darf und sollte auch für die Gen Z Raum haben.

Warum so viel Kritik an der Gen Z?
Ich kann nur schwer nachvollziehen, warum in der öffentlichen Debatte oft auf dieser Generation „herumgestänkert“ wird. Sicher, auch innerhalb der Gen Z gibt es die ganze Bandbreite an Persönlichkeiten – vom hochmotivierten Selbststarter bis zum eher Unmotivierten. Aber ist das bei anderen Generationen wirklich anders?
Gerade meine Erfahrungen – sei es im privaten Umfeld oder in der beruflichen Arbeit mit jungen Menschen – sprechen für ein überwiegend positives, engagiertes und offenes Generationenbild.
Gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse?
Mich würde interessieren, ob es aktuelle Studien gibt, die diesen Eindruck bestätigen. Hat die Gen Z wirklich im Schnitt ein höheres Mass an Reflexionsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein? Und falls ja – wie wirkt sich das auf ihre berufliche und persönliche Entwicklung aus?
Forschung dazu könnte helfen, nicht nur das Bild dieser Generation zu schärfen, sondern auch zu verstehen, wie wir als Gesellschaft diese Eigenschaften fördern und gleichzeitig den Freiraum für Spontaneität und Lebensfreude erhalten können.

Arbeiten mit der Gen Z – ein Gewinn
Für mich steht fest: Die Zusammenarbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus der Gen Z ist eine Bereicherung. Ich begleite aktuell vermehrt junge Menschen in Krisen oder bei Herausforderungen auf ihrem Weg zurück in ein glückliches, erfolgreiches Leben.
Die Mischung aus Neugier, Verantwortungsbewusstsein und Offenheit macht diese Generation zu spannenden Gesprächspartnern – und zu potenziellen Impulsgebern für frische Ideen und Perspektiven.
Fazit:
Die Gen Z ist mehr als ein Schlagwort. Hinter diesem Begriff stehen junge Menschen mit beeindruckender Reife, aber auch mit Bedürfnissen, die wir als Eltern, Kolleginnen oder Mentorinnen nicht übersehen sollten.
Wer den Dialog sucht, kann viel von ihnen lernen – und ihnen gleichzeitig helfen, ihre Lebendigkeit zu bewahren.
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